Herbstlaub, Äpfel und Igelkinder
Im Schein goldener Herbstsonne und bei milden Temperaturen feierte die Genezareth-Gemeinde einen fröhlichen Erntedankgottesdienst im Freien. Im Kirchgarten wimmelte es nur so vor Kindern und Erwachsenen und die Bierbänke waren gut besetzt, als die Kirchenglocken den Beginn des Gottesdienstes einläuteten. Die von Anfang an heitere Atmosphäre verdankt der Gottesdienst nicht zuletzt dem Musiker-Ensemble der Familien Halder-Weinzierl, das den Gottesdienst musikalisch begleitete. In der ungewöhnlichen Besetzung mit Gitarre, Violine, Trompete und Saxophon stimmten sie Gemeinde gleich bestens ein. Mittelpunkt des Gottesdienstes war die lustige Geschichte vom Igelkind Willibald und seinen Herbsterlebnissen: Willibald liebt Äpfel. Er kullert gerne durch angesammeltes Herbstlaub. Seine Mutter erzählt ihm vom Winterschlaf, der bald bevorsteht. Kein Wunder, dass er nicht allzu begeistert ist, als Kinder vorbeikommen, Äpfel ernten und dann auch noch das Laub durcheinanderwirbeln. Das gehört doch alles ihm, das ist seins! Seine Mutter kann ihn beruhigen: Für alles ist genug da. Gott sorgt für jeden! Da war nicht nur Willibald beruhigt, sondern auch alle Kinder, die dem Anspiel mit Handpuppen gebannt gefolgt waren. Wie sehr ihnen die Willibald-Geschichte gefällt, zeigten auch Kindergartenkinder aus den Kitas Arche und Hollerbusch. Sie sangen der Gemeinde ein fröhliches Willibald-Lied vor, in dessen Text natürlich die Erlebnisse des kleinen Igels nacherzählt wurden.
Und wer von den „Großen“ wird von der Igelgeschichte nicht an das bekannte Bibelzitat aus dem Matthäus-Evangelium erinnert? „Seht, die Vögel unter dem Himmel, sagt Jesus, sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in die Scheunen, und euer himmlischer Vater ernährt sie doch. (Matthäus 6,26). Zu diesen Worten hielt Pfarrerin Pfeiffer eine kurze Predigt für die Erwachsenen. Igelgeschichte und Ansprache inspirierten die Gottesdienstbesucher zu Bitten und Wünschen, die sie auf bunten Blättern aus Tonpapier notierten, die deingesammelt wurden. Einige der Kurztexte wurden als Fürbitten vorgelesen, bevor der Garten-Gottesdienst mit dem Vaterunser endete.
Der Gottesdienst war vorbei, aber nicht das Erntedankfest. Für die Kinder gab es eine weitere tolle Überraschung: Sie durften einen echten Igel bestaunen. Andreas Mann vom Kirchenvorstand hatte Kontakt mit dem Tierschutzverein Unterschleißheim aufgenommen und angefragt, ob es nicht möglich wäre, vor allem den kleinen Gottesdienstbesuchern einen echten Igel zu zeigen. Und es klappte! Beschützt in einem Karton brachten die Vertreter des Vereins einen Igel, den natürlich alle sehen wollten.
Schließlich gab es noch für alle, die wollten und Hunger hatten, ein passendes Mittagessen im Genezareth-Haus. Serviert wurden verschiedene Herbstsuppen und zum Nachtisch Kaffee und Kuchen. Ein Erntedankfest, das wohl für jeden etwas geboten hat.